Zuletzt aktualisiert 11. Oktober 2024
Sechs CDU-Mitglieder, darunter der ehemalige Justizminister Manfred Kolbe und der frühere Generalsekretär Frank Kupfer, haben in einem offenen Brief gefordert, dass ihre Partei Gespräche mit der AfD aufnehmen sollte. In ihrem Schreiben plädieren sie dafür, Brücken zu bauen, anstatt weiterhin „Brandmauern“ aufrechtzuerhalten. Sie betonen, dass die CDU als Partei der Mitte nicht dauerhaft nur mit linken Parteien kooperieren könne, ohne ihre eigene freiheitliche Identität zu gefährden.
Die Unterzeichner heben hervor, dass es im Respekt vor dem Wählerwillen erforderlich sei, auch den Dialog mit der AfD zu suchen. Sie kritisieren, dass eine strikte Abgrenzung lediglich die gesellschaftliche Spaltung vertiefe und eine Radikalisierung fördere. Zudem könnten zentrale politische Ziele der CDU nicht durch eine Zusammenarbeit mit Rot-Grün-Dunkelrot realisiert werden.
Interessanterweise steht dieser offene Brief im Gegensatz zur Haltung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, der eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch ablehnt, ebenso wie es auf Bundesebene durch den Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU festgelegt ist. Dennoch zeigt der konservative Flügel der Partei Unzufriedenheit mit Kretschmers Kurs und der geplanten Zusammenarbeit mit SPD und dem neuen Bündnis Sahra Wagenknecht.
David Cohnen